
ÜBER MICH

Philosophie meiner Arbeit
Vielen Dank für Ihr Interesse an meiner Arbeit. Oft werde ich gefragt, warum ich als Tierarzt dazu gekommen bin, mich auf den Tätigkeitsschwerpunkt Manualtherapie für Pferd und Hund zu spezialisieren und nicht den klassischen Weg in einer kurativ tätigen Praxis gewählt habe.
Das Studium der Veterinärmedizin an der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover hat mir ein immenses Wissen zu allen Themen der Tiergesundheit vermittelt und die solide Basis gelegt, auf die ich heute in der osteopathischen oder physiotherapeutischen Befundung und Behandlung zurückgreife. Die Möglichkeiten und Grenzen der Osteopathie und Physiotherapie genauestens abschätzen zu können und zu wissen, wann eine weiterführende klassische schulmedizinische Abklärung oder Behandlung obligat ist und der kontinuierliche Austausch mit tierärztlichen Kolleg:innen sind die Grundlage einer erfolgreichen interdisziplinären Arbeit.
Die Fähigkeit, mit seinen Händen diagnostisch und therapeutisch zu arbeiten, hat mich schon als Jugendlicher fasziniert. Familiär geprägt durch meine Tante Barbara Welter-Böller, die eine der ersten Schulen für Pferdeosteopathie in Deutschland gründete, wurde die Leidenschaft für Osteopathie und Physiotherapie früh bei mir geweckt, geschult und gefördert. Unsere berufliche Zusammenarbeit über einen Zeitraum von mehr als 8 Jahren in Praxis und Lehre sowie die Ko-Autorschaft von Fachbüchern bilden neben meinem Studium eine wichtige Grundlage für meine selbstständige Arbeit.
Manualtherapie und die klassische tierärztliche klinische Arbeit sind einander nicht so fern, wie man auf den ersten Blick vermuten würde. Beides setzen fundiertes Wissen in den Bereichen der Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie voraus. Die professionelle osteopathische Befundung und Behandlung eines Pferdes dauert 1 ½ bis 2 Stunden, die eines Hundes 45 Minuten bis zu 1 Stunde. Dieser Zeitumfang ist in einer kurativ tätigen Tierarztpraxis im Alltag nicht leistbar.
In der osteopathischen und physiotherapeutischen Befundung und Behandlung von Pferden ergeben sich oftmals eine Reihe zusätzlicher Fragen. Hierzu gehört etwa die Analyse des passenden Equipments (angefangen bei Sattel oder Zäumung), Hufdysbalancen, Managementfehlern, Haltungs- und Fütterungsdefiziten und nicht zuletzt Trainingsfehlern. Blendet man diese Problemstellungen aus, lässt sich häufig kein langfristiger Behandlungserfolg erzielen.
So kann man beispielsweise immer wieder einen schmerzhaften Rücken behandeln, aber wenn der Sattel nicht passt, der Reiter/die Reiterin im Schiebe-, Stuhl-, Spaltsitz oder im Hohlkreuz sitzt, wird das Pferd immer wieder Rückenschmerzen haben.
Manchmal führen kleine Fehler bei der Stallhaltung, (z.B. eine zu hohe Boxentür) dazu, dass das Pferd beim Rausschauen Kopf und Hals so anheben muss, dass dabei der Rücken konstant nach unten (in die Extension) weggedrückt wird. Es ist eine große Herausforderung, hier ursachenorientierte Lösungsansätze bieten zu können! Da ich selber mit Pferden groß geworden bin und seit meinem 8. Lebensjahr reite, sind mir diese Fragen und Alltagssorgen nur allzu vertraut.

Palpation der Beugesehnen
Auch bei Hunden ergeben sich in der osteopathischen Befundung und Behandlungen diverse Fragestellungen. Dass man auf die Passform von Geschirr oder auch Halsbändern bei Hunden achten sollte, ist immer noch nicht selbstverständlich.
Macht die Kastrationsnarbe der Hündin Rückenprobleme, so dass daraus im Extremfall sogar eine Spondylose entstehen kann? Zeigt der Hund ein schmerzbedingtes Aggressionsverhalten? Ist die Krallenlänge evtl. für die Entstehung von Spreizpfoten verantwortlich?

Genau diese Fragestellungen sind es, die diesen Beruf so spannend machen. Ich lerne nie aus. Wie kann ich z. B. einen Hund, der aus dem Tierschutz stammt und dort als Angsthund kategorisiert wird, so unterstützen, dass er im normalen Alltag zurechtkommt? Ich selbst habe aktuell vier Hunde aus dem Tierschutz, von denen jeder individuell zu managen ist, was seine Belastung, Gesunderhaltung und Förderung angeht. Durch die eigenen Tiere lerne ich täglich dazu. Dies hilft mir enorm dabei Alltagsprobleme und Sorgen von Tierhalter:innen zu verstehen.
Es berührt mich, wenn ich z.B. nach einer Karpalgelenkmobilisation bei einem alten Pferd den Anruf des Halters/ der Halterin bekomme, dass das alte Pferd sich seit langem wieder zum Schlafen gelegt hat. Oder wenn mir berichtet wird, dass der alte Hund wieder in der Lage ist, beschwerdefrei ohne Anlaufschmerz aufzustehen. Solche Erfahrungen und Rückmeldungen motivieren mich ungemein.
Ein respektvoller empathischer Umgang mit den tierischen Patienten und ihren Besitzer:innen auf Augenhöhe ist für mich eine unabdingbare Grundvoraussetzung für meine Arbeit.
Sanfte Hände - starkes Wissen

Neben der praktischen osteopathischen und physiotherapeutischen Behandlung von Pferden und Hunden sowie der Trainingstherapie von Pferden ist das Unterrichten, die Ausbildung im Bereich der Pferde- und Hundeosteopathie und die Aufklärung von Patientenbesitzer:innen eine weitere Leidenschaft.
Seit 2014 unterrichte ich Pferde- und Hundeosteopathen, Pferdewirte, Hunde- und Pferdetrainer, Physiotherapeuten, Tierärzte, Humanphysiotherapeuten und interessierte Laien schwerpunktmäßig zu den Themen Osteopathie, Physiotherapie, Anatomie, Biomechanik, Physiologie, Neurologie und Pathologie.
Seit Beginn meiner Selbstständigkeit im Jahr 2023 biete ich neben der Ausbildung zum Manualtherapeuten für Pferde auch Wochenend- und Tagesseminare sowie Fachvorträge im Raum Köln - Bonn und in der Schweiz an.
Bei allen Veranstaltungen werden ausführliche theoretische Grundlagen vermittelt, ohne die eine korrekte Behandlung und Befundung nicht möglich ist.
Im Mittelpunkt aller Aus- und Fortbildung steht immer die Praxis. In Kleingruppen wird unter Anleitung geübt, intensiv angewendet und gefestigt. Bei allen Kursen stehen ausreichend verschiedene Pferdetypen zur Verfügung. Viele der Pferde stehen in der Nutzung, sind sehr gut betreut und repräsentieren die Alltagssituation, die man in typischen Reitställen vorfindet.
Ich bin fest überzeugt, dass heute trotz unzähliger Ausbildungs-, Fort- und Weiterbildungsmaßnamen die Praxis am Tier zu kurz kommt. Grundlage aller Therapie am Tier ist die fundierte Kenntnis von Anatomie, Biomechanik, Physiologie und Pathologie. In meinen Kursen lege ich großen Wert darauf, dass theoretische Lerninhalte immer einen praktischen Bezug haben. Die Anwendung muss intensiv geübt werden. Unterrichtskunst bedeutet für mich auch, jede/n Teilnehmer: in, jede/n Patientenbesitzer: in dort abzuholen, wo sie oder er steht. Nur die qualifizierte Mitarbeit der Tierhalter: innen führt letztlich zum Behandlungserfolg.
Ich würde mich freuen, Sie und Ihren Vierbeiner kennen zu lernen oder Sie in einen meiner Kurse begrüßen zu dürfen. Detaillierte Informationen zu meinem Lebenslauf können Sie der Rubrik „Vita“ entnehmen.
Sollten Sie Fragen zu meiner Arbeit haben, kontaktieren Sie mich gern telefonisch oder per Mail.
Haben Sie Interesse an einem Fachvortrag (auch online), oder einer Fort- oder Weiterbildung auf Ihrer Anlage? Kommen Sie gerne auf mich zu.
Ihr Maximilian Welter
